Ramona Zaharia gelang eine facettenreiche Carmen: Sinnlich, selbstbestimmt, bildschön, feurig, frei und doch klar definiert! In dem rotem Flamencokleid neckte sie die Männer mit akzentuierten Hüftkicks und verführte mit weichen, verschlungenen Bewegungen ihrer Hände. In Kombination mit der vollmundigen und farbenreichen Stimme, deren pianissimi gekonnt in den Zuschauersaal schwirrten, wirkte die Titelpartie insgesamt sehr stimmig!
Das Besondere an dieser Besetzung war die Spielfreude der Sängerinnen und Sänger. Als Publikum spürte man deutlich, dass die Solisten das Singen lieben. Jaques Lacombe dirigierte das Orchester transparent und präzise. Die feurigen Rhythmen und Melodien sorgten für das spanische Flair der Oper, das im Bühnenbild eher auf der Strecke blieb. Der Chorklang war sehr struktuiert, durchsichtig und gebündelt und auch der Kinderchor sang hervorragend.
Das sängerische Können würdigte das Publikum mit den nicht enden-wollenden Bravo-Rufen während des Schlussapplauses. Diese Aufführung zu erleben, war wahrlich ein Geschenk für die Sinne und eine Inspiration für Singende!
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